Winner winner chicken dinner !

Heute können wir stolz verkünden, dass wir (also die KUNBUS GmbH) beim baden-württembergischen Landespreis für junge Unternehmen als Top-Ten-Unternehmen 2016 ausgezeichnet wurden. Was der Revolution Pi damit zu tun hat? Nun, wir haben bei der Firmenpräsentation vor der Jury voll und ganz auf die Strahlkraft des Revolution Pi gesetzt.

Wir waren uns einig, dass eine normale Powerpoint-Präsentation zu dem recht komplexen Thema Revolution Pi vor einer fachfremden Jury zum Scheitern verurteilt sein würde. Wir haben uns daher entschieden mit praxisnahen Beispielen samt Funktionsmodell die Eigenschaften und Vorteile von Revolution Pi näherzubringen. Mit unserem Funktionsmodell wollten wir anschaulich vor allem 2 Merkmale von Revolution Pi demonstrieren:

  1. Revolution Pi ist eine offene Plattform, auf der bestehende Software für den Raspeberry Pi problemlos implementiert werden kann.
  2. Revolution Pi ermöglicht IIoT-Anwendungen und bringt Sensoren und Aktoren in das Internet.

Das Modell stellt eine Fabrikhalle dar, deren Rauchmelder und Wassereinbruchmelder bei Alarm eine SMS zu vordefinierten Empfängern senden sollen. Bei Rauchalarm wird das zusätzlich das Hallenlicht automatisch angeschaltet und bei Wassereinbruch die Hauptwasserzufuhr über ein Ventil abgestellt. In beiden Alarmfällen blitzt eine rote Alarmleuchte an der Fabrikhalle. Das Hallenlicht wird mit EnOcean Funktastern geschaltet. Die Hallentemperatur kann ebenso wie der Zustand des Hallenlichts über ein Smartphone weltweit beobachtet werden, wobei das Licht auch per Smartphone geschaltet werden kann.

Funktionsmodell Revolution Pi

Wie haben wir das nun gelöst?
Auf einem RevPi Core läuft die Open Source Gebäudesteuerungssoftware FHEM. Diese Software verfügt über einen Treiber für die Entgegennahme von Enocean Funktelegrammen, die über einen USB-Transceiver von EnOcean eintreffen. Sowohl der Rauchmelder, als auch der Wassereinbruchmelder sowie Lichtschalter senden Funktelegramme aus, sobald ein Ereignis (Alarm, niedriger Batteriestand oder Tastenbedienung) dies auslöst. FHEM steuert dann über Pearl Skripts das Licht, das Ventil und den Alarmblitz. Das Pearl Skript schreibt im Prinzip die gewünschten Zustände über PiControl-Treiberaufrufe in das Prozessabbild, von wo sie auf ein DIO Modul gelangen, an dem die Lampen angeschlossen sind. Außerdem sendet FHEM per Pearl Skriptaufruf über eine HTTPS-Anfrage einen SMS-Auftrag an unseren SMS-Cloud-Dienst. Von dort gelangt die SMS an das Mobilfunkgerät (in unserem Fall war es ein Tablet mit der SMS-App „Fire Alert“, die mit viel Lärm und Vibration auf eine bestimmte SMS reagiert).

Die Zustände vom Licht werden elektrisch von einem zweiten DIO Modul erfasst und an das Prozessabbild des zweiten RevPi Core gesendet. Dort läuft die Anwendung CAYENNE, eine IoT Applikation für Raspberry Pi, mit der GPIOs und Sensorwerte, die ein Raspberry erfasst, in der Cloud visualisiert werden können und einfache digitale Aktoren (Relais) aus der Cloud heraus geschaltet werden können. Da Cayenne hier leider nur mit den original GPIOs des Raspi arbeitet, mussten wir einen kleinen Trick anwenden: Den Zustand der GPIOs für Licht kopiert eine Treiber zyklisch vom und zum Prozessabbild, so dass CAYENNE schreibend und lesend Zugriff auf den Zustand vom Licht hat. Cayenne akzeptiert auch nur eine eingeschränkte Auswahl an Temperatursensoren. Dazu gehören u.a. digitale Sensoren mit I2C-Anschluss. Hier haben wir auch ein wenig getrickst und den internen I2C-Bus im RevPi Core kurzerhand auf die unbenutzten Ethernet-Pins der PiBridge „fliegend“ verdrahtet. Und von dort in das DIO-Modul. Im DIO-Modul haben wir diese Pins mit 3 Pins des IO-Steckers verbunden, die wir vom normalen Input-Baustein getrennt haben. So hatten wir auf dem IO-Stecker des DIO-Moduls eine (elektrisch ziemlich ungeschützte und nicht industrietaugliche) I2C-Schnittstelle. Du weißt ja: Für so ein Funktionsmodell muss man sich schon mal überwinden und es ganz pragmatisch einfach nur zum Laufen bringen – notfalls auch ohne EMV, seufz!

Nach zwei erfolgreichen Präsentationen und der daraus resultierenden Top-Ten-Unternehmensauszeichnung wird unser Funktionsmodell nun in sein wohlverdienten Ruhestand gehen und ein Ehrenplatz in unserem Firmenarchiv erhalten.